Reform des islamischen Kalenders (Teil 1)

Im Namen Gottes, Des Erbarmers, Des Gnädigen

Teil 1, Teil 2

Alle Völker der Erde erkannten, dass auf die Zyklen des Mondes kein Verlassen ist, wenn man die Jahreszeiten in Betracht ziehen möchte (Bei Handelsreisen, Bebauung des Bodens usw.). Nicht nur Menschen führen ihr Leben nach der Natur unserer Erde, sondern Pflanzen und Tiere auch.

Gott erschuf alles und gab ihm Sein Naturgesetz. Wir unterliegen naturgemäß diesem Gesetz und müssen deshalb darauf warten, bis Geschöpfe wie Pflanzen und Tiere ihre Reife erreicht haben. Es gehört also zu einem respektvollen Verhalten unsererseits gegenüber der Natur, die uns Gott anvertraute.

Der Koran warnt uns davor, die Schonzeit der Tiere nicht außer Acht zu lassen, in dem es geschrieben steht, dass es im Jahr 4 Monate gibt, die als Tabu beim Jagen der Tiere gelten.

Sura 5 zeigt uns 4 Verse, die immer wieder betonen, dass das Jagen in diesen Monaten zum Brechen dieses Gesetzes führt und bei absichtlicher Tat bestraft werden muss.

يايها الذين ءامنوا اوفوا بالعقود احلت لكم بهيمه الانعم الا ما يتلي عليكم غير محلي الصيد وانتم حرم ان الله يحكم ما يريد

5:1 O ihr, die ihr glaubt, erfüllt die Verträge. Erlaubt ist euch das Herdenvieh außer dem, was euch bekanntgemacht wird; und ihr sollt, während ihr im Weihezustand seid, das Jagdwild nicht für erlaubt halten. Gott entscheidet, was Er will.

يايها الذين ءامنوا ليبلونكم الله بشيء من الصيد تناله ايديكم ورماحكم ليعلم الله من يخافه بالغيب فمن اعتدي بعد ذلك فله عذاب اليم

5:94 O ihr, die ihr glaubt, Gott wird euch prüfen im Hinblick auf das Jagdwild, das eure Hände und eure Lanzen treffen, damit Gott feststellt, wer Ihn im Verborgenen fürchtet. Wer danach Übertretungen begeht, für den ist eine schmerzhafte Pein bestimmt.

يايها الذين ءامنوا لا تقتلوا الصيد وانتم حرم ومن قتله منكم متعمدا فجزاء مثل ما قتل من النعم يحكم به ذوا عدل منكم هديا بلغ الكعبه او كفره طعام مسكين او عدل ذلك صياما ليذوق وبال امره عفا الله عما سلف ومن عاد فينتقم الله منه والله عزيز ذو انتقام

5:95 O ihr, die ihr glaubt, tötet nicht das Jagdwild, während ihr im Weihezustand seid. Wer es von euch vorsätzlich tötet, hat als Auflage ein Stück Vieh abzugeben, gleich dem, was er getötet hat — darüber sollen zwei gerechte Leute von euch urteilen —, dies als Opfertier, das die Kaba erreichen soll. Oder er hat als Sühne Bedürftige zu speisen oder das Entsprechende an Fasten zu leisten. (Dies,) damit er die schweren Folgen seines Verhaltens kostet. Gott verzeiht, was vorher geschah. Wer es aber wieder tut, an dem rächt sich Gott. Und Gott ist mächtig und übt Rache.

احل لكم صيد البحر وطعامه متعا لكم وللسياره وحرم عليكم صيد البر ما دمتم حرما واتقوا الله الذي اليه تحشرون

5:96 Erlaubt ist euch, die Tiere des Meeres zu jagen und sie zu essen zum Nutzen für euch und für die Reisenden, aber verboten ist euch, die Tiere des Festlandes zu jagen, während ihr im Weihezustand seid. Und fürchtet Gott, zu dem ihr versammelt werdet.

Uns ist es nicht erlaubt im Weihezustand (Horom) Tiere zu jagen. Der Weihezustand ist verbunden mit einer Zeitspanne (4 Monate), die einmal im Jahr vorkommt:

ان عده الشهور عند الله اثنا عشر شهرا في كتب الله يوم خلق السموت والارض منها اربعه حرم ذلك الدين القيم فلا تظلموا فيهن انفسكم وقتلوا المشركين كافه كما يقتلونكم كافه واعلموا ان الله مع المتقين

9:36 Die Zahl der Monate bei Gott ist zwölf Monate, im Buch Gottes festgestellt am Tag, da Er die Himmel und die Erde erschaffen hat. Vier davon sind heilig (Horom). Das ist die richtige Religion. So tut euch selbst in ihnen kein Unrecht. Und kämpft gegen die Poly1isten allesamt, wie sie gegen euch allesamt kämpfen. Und wißt, Gott ist mit den Gottesfürchtigen.

Gott beschreibt uns die Natur, aus der wir ein Teil sind, und erklärt, dass darin 12 Monate zu erkennen sind, wobei ein Drittel davon als friedlich und mit Respekt zu betrachten ist. Menschen, die die Tierwelt erforschen, erkannten diese Tatsache und forderten deshalb Gesetze, die das Jagen der Tiere besser kontrolliert. Sowohl in Deutschland, als auch in anderen kultivierten Ländern, übergaben uns Wissenschaftler genaue Berichte über Brutzeit der Tiere und wann ihre Schonzeit beginnt bzw. endet. Hier sehen wir eine Tabelle für das Bundesland Bayern:

http://www.superjagd.com/service/allesjagd_p4m5d.php?cid=2&bid=81

Tiere, die mindestens einmal jährlich Kinder bekommen, haben das Recht auf eine Schonzeit, die ihnen ermöglicht, ihre Kinder zu gebären und aufzuziehen. Wir merken auch, dass das Naturgesetz im Bezug auf die Schonzeit der Tiere nicht mit dem Mondkalender zu vereinbaren ist, da das Mondjahr nur 354 Tage beträgt und deshalb auch 11 Tage früher als das Sonnenkalender endet.

Der so genannte islamische Kalender ist in der Wahrheit ein ganz normaler Mondkalender, der viel früher als der Islam (Im Hinblick auf Mohammeds Botschaft) existierte. Nur die Datierung der Jahre, die in der Zeit des Kalifen Omar (Kalif 634-644) in Kraft gesetzt wurde, beginnt mit der Auswanderung des Propheten Mohammeds aus Mekka zu Medina (Der so genannte HIJRA).

http://www.kuwaitagenda.com/ar/technology/space/188-1-islamic-calendar.html

Diese Art Datierung war für die damalige Zeit die einzige gegebene Möglichkeit, einen gewissermaßen geordneten monatlichen Ablauf zu gewährleisten. Doch der Sonnenkalender hat im Laufe der Jahrhunderte viele Reformen und Korrekturen durchgemacht, bis am Ende des 16 Jahrhunderts der gregorianische Kalender, den wir bis jetzt verwenden, zustande kam:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gregorianischer_Kalender

Heute ist dieser Kalender in fast allen Ländern der Erde – auch in den islamischen Ländern – gültig.

Wir wollen betonen, dass die 4 Horom-Monate nichts mit Ramadan zu tun haben. Aber weil Gott den Ramadan auch als MONAT bezeichnete (Siehe 2:185), gilt die hier vorgeschlagene Reformidee sowohl für die 4 heiligen Monate als auch für Ramadan:

شهر رمضان الذي انزل فيه القرءان هدي للناس وبينت من الهدي والفرقان فمن شهد منكم الشهر فليصمه ومن كان مريضا او علي سفر فعده من ايام اخر يريد الله بكم اليسر ولا يريد بكم العسر ولتكملوا العده ولتكبروا الله علي ما هديكم ولعلكم تشكرون

2:185 Der Monat Ramadan ist es, in dem der Koran herabgesandt wurde als Rechtleitung für die Menschen und als deutliche Zeichen der Rechtleitung und der Unterscheidungsnorm. Wer von euch nun in dem Monat anwesend ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, für den gilt eine Anzahl anderer Tage. Gott will für euch Erleichterung, Er will für euch nicht Erschwernis, und daß ihr die Zahl (der Tage) vollendet und Gott dafür hochpreiset, daß Er euch rechtgeleitet hat, und daß ihr wohl dankbar werdet.

Hijri-Kalender und die damit verbundenen Probleme

Wie erwähnt ist zwischen dem Sonnen- und dem Mondkalender ein Unterschied von 11 Tagen und für die Muslime in allen Regionen der Erde bringt diese Verkürzung von 11 Tagen jedes Jahr verschiedene Probleme mit sich, die bis jetzt von den islamischen Gelehrten nicht gelöst werden können. Nachfolgend zeigen wir einige dieser Probleme:

  1. Das Jagdverbot Laut Koran gibt es 4 friedliche Monate, in denen weder gejagt wird noch Kriege geführt werden darf (Außer im Notfall, wie bei Selbstverteidigung). 2 dieser 4 Monate kann man nur noch durch ihren Namen erkennen, dass sie heilig bzw. tabu seien:
    Der 12. Monat „Zu Alhujjah“ – da die Pilgerzeit zu den Tabumonate gehört – und der 1 Monat. „Moharram“ = Tabu/verbietend/heilig (Siehe unten Bezeichnung der Monate und ihre Bedeutung). Die restlichen 2 Monate sind leider unter den verschiedenen islamischen Schulen umstritten. Manche, insbesondere die sunnitische Schule, behaupten,  es seien der 11. „Zu Alqoada“ (= Sitz- bzw. Ruhezeit) und der 7. Monat „Rajab“ (=erfürchten), wobei der letzte (Rajab) auf Grund seiner Trennung von den anderen 3 Monaten dem Koranvers 9:5 widerspricht, der andeutet, dass die heiligen 4 Monate in einer Reihe hintereinander seien müssen: فاذا انسلخ الاشهر الحرم فاقتلوا المشركين حيث وجدتموهم وخذوهم واحصروهم واقعدوا لهم كل مرصد فان تابوا واقاموا الصلوه وءاتوا الزكوه فخلوا سبيلهم ان الله غفور رحيم
    9:5 Wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Poly1isten, wo immer ihr sie findet, greift sie, belagert sie und lauert ihnen auf jedem Weg auf. Wenn sie umkehren, das Gebet verrichten und die Abgabe entrichten, dann laßt sie ihres Weges ziehen: Gott ist voller Vergebung und barmherzig.

    Die Koranier meinen hierzu, es seien der 2. „Safar“ und der 3. „Rabi Alawwal“ http://www.ahl-alquran.com/arabic/show_fatwa.php?main_id=27  
  2. Ferien für Schulen, Universitäten, Instituten und die damit verbundenen Arbeitsstellen sind in allen Ländern der Welt nach dem Sonnenkalender zu führen Kinder oder auch Erwachsene, die ihre Schulen bzw. Arbeiten (Sonnenkalender) regelmäßig besuchen müssen, haben es tatsächlich schwer, mitten im Sommer zu fasten, wenn Ramadan nach Mondkalender zu führen ist. Das Fasten wird normalerweise den Kindern/Jugendlichen ab dem 12.-14. Lebensjahr gelehrt und verlangt deshalb gewisse Anstrengung, sich auf die Arbeit ohne Essen und Trinken zu konzentrieren. Gott will, dass wir es leicht und ohne Erschwernisse im Leben haben (Siehe 2:185 …. Gott will für euch Erleichterung, Er will für euch nicht Erschwernis…) Deshalb ist es wichtig, dass vor allem Kinder in Ramadan Schulferien haben oder auch Arbeiter ihren jährlichen Urlaub in dieser Zeit bekommen, was sicher mit dem Mondjahr nicht zu schaffen ist. Doch in einem Jahr mit Sonnenkalender ist es machbar.
     
  3. Die hohen Temperaturen während der sommerlichen Pilgerzeiten وما ارسلنك الا كافه للناس بشيرا ونذيرا ولكن اكثر الناس لا يعلمون
    34:28 Und Wir haben dich für die Menschen allesamt nur als Freudenboten und Warner gesandt. Aber die meisten Menschen wissen nicht Bescheid.

    Gottes Religion ist für alle Menschen da und was für alle gelten soll, darf nicht an einer einzigen Volkszugehörigkeit gemessen werden. Deshalb dürfen auch die Pilgernden aus aller Welt nicht benachteiligt werden, wenn manche aus kalten Gebieten (Nord-/Südteile der Erde) nach Mekka mitten im Sommer, wenn die Pilgerzeit angebrochen ist, verreisen wollen.
     
  4. Die recht großen Differenzen der Fastenzeiten auf der ganzen Welt Auch hier haben Gelehrten der islamischen Richtungen die unterschiedlichsten Meinungen im Bezug auf das Fasten mancher Völker, die im äußersten Norden bzw. Süden der Erde leben. So hören wir immer wieder „Fatawy“ Rechtslehren, die besagen: „Völker, bei denen die Tageslänge mehr als 15 Stunden liegt, sollen sich nach Mekka orientieren“. Dabei widersprechen sie den Vers 2:187, dass sich Fastende auf die Tages- bzw. Nachtlänge zu orientieren haben:

    احل لكم ليله الصيام الرفث الي نسايكم هن لباس لكم وانتم لباس لهن علم الله انكم كنتم تختانون انفسكم فتاب عليكم وعفا عنكم فالءن بشروهن وابتغوا ما كتب الله لكم وكلوا واشربوا حتي يتبين لكم الخيط الابيض من الخيط الاسود من الفجر ثم اتموا الصيام الي اليل ولا تبشروهن وانتم عكفون في المسجد تلك حدود الله فلا تقربوها كذلك يبين الله ءايته للناس لعلهم يتقون
    2:187 Erlaubt ist euch, in der Nacht während der Fastenzeit Umgang mit euren Frauen zu haben. Sie sind eine Bekleidung für euch, und ihr seid eine Bekleidung für sie. Gott weiß, daß ihr euch immer wieder selbst betrogen habt, so hat Er sich euch gnädig wieder zugewandt und euch verziehen. Verkehrt nunmehr mit ihnen und trachtet nach dem, was Gott euch vorgeschrieben hat. Und eßt und trinkt, bis ihr in der Morgendämmerung den weißen Faden vom schwarzen Faden unterscheiden könnt. Danach vollzieht das Fasten bis zur Nacht. Und verkehrt nicht mit ihnen, während ihr in den Moscheen eine Einkehrzeit einlegt. Dies sind die Bestimmungen Gottes, tretet ihnen nicht zu nahe. So macht Gott den Menschen seine Zeichen deutlich, auf daß sie gottesfürchtig werden. Wie soll aber dieses Problem gelöst werden?

    In der nächsten Tabelle (Tab. 1) zeige ich 5 verschiedene Orte auf der Erde, in welchen Menschen leben, die möglicherweise auch fasten. Damit berechne ich die Zeit für Ramadan im Jahre 2014, der am 28. Juni beginnt und am 27. Juli endet. Wie wir wissen sind die Tage im nördlichen Teil der Erde viel mehr länger im Sommer als Teile, die weiter südlich liegen. So sehen wir, dass Menschen in Stockholm (Schweden) ca. 10:30 Stunden mehr als die in Argentinien lebenden Menschen fasten müssen. Die Tageslänge in Skandinavien beträgt fast 18 bis 22 Stunden. Andere – die nah am Äquator lebenden Menschen (Hier als Beispiel Lagos in Nigeria) – haben rund um das Jahr fast immer ca. 12 Stunden Tageslänge. Doch um den Menschen geregelte bzw. gerechte Verteilung der Fastenzeit zu gewährleisten, wäre hier der September im Sonnenkalendersystem als Vorschlag für die Reformidee angebracht (Siehe Tabelle: Tab 2). Denn in diesem Monat (September) haben Völker auf der ganzen Erde eine geregelte Tageslänge bzw. Fastenzeit, die durchschnittlich zwischen ca. 12 bis 13 Stunden beträgt.

(Tab. 1) Ramadan 2014 Juni 28 (Laut Hijri-Kalender)

Sonnenaufgang, -untergang für „Anfang“ des Hijri-Monats (28.6.2014)
StockholmBerlinMekkaLagosJohannesburgEl Calafate
(Argentinien)
Sonnenaufgang3:314:434:407:336:5414:48
Sonnenuntergang22:1021:3518:820:517:2722:56
Gesamt Tages- bzw. Fastenzeit18:3916:5113:2812:3110:338:7
Sonnenaufgang, -untergang für „Ende“ des Hijri-Monats (27.7.2014)
Sonnenaufgang4:205:174:517:396:4814:25
Sonnenuntergang21:2821:818:320:617:4023:25
Gesamt Tages- bzw. Fastenzeit17:815:5113:1212,2710:528:59

(Tab. 2) Ramadan in September (Laut Sonnenkalender)

Sonnenaufgang, -untergang für „Anfang“ des Monats September (1.9.)
StockholmBerlinMekkaLagosJohannesburgEl Calafate
(Argentinien)
Sonnenaufgang5:416:145:37:396:2113:26
Sonnenuntergang19:5119:5517:3719:5317:5500:14
Gesamt Tages- bzw. Fastenzeit14:1013:4012:3312:1411:3310:48
Sonnenaufgang, -untergang für „Ende“ des Monats September (30.9.)
Sonnenaufgang6:477:035:117:345:5012:22
Sonnenuntergang18:2518:4617:0919:3818:700:58
Gesamt Tages- bzw. Fastenzeit11:3711:4311:5812:312:1712:35

Das Wort  هلال  HILAL ???

Nach einem heißen Sommer kündigt das Erscheinen des Sternes Canopus (http://de.wikipedia.org/wiki/Canopus) im Süden der arabischen Halbinsel das milde Klima an. Die arabischen Nomaden in der vorislamischen Zeit kannten diesen Stern als Suhail سهيل

http://ar.wikipedia.org/wiki/سهيل , was (Der Erleichtere) bedeutet und ist jedes Jahr am 24. August vor Sonnenaufgang zu sehen.

Obwohl es viele Berichte gibt, die bezeugen, dass die Araber in jener Zeit, sowie viele andere Völker, sich nach dem Mond in der Zählung der Monate orientierten, besagen diese Berichte nicht, dass diese Völker das Sonnenjahr nicht kannten.

وعلمت وبالنجم هم يهتدون

16:16 und Zeichen und Sterne, durch die sie sich orientieren.

Der nächste Vers 2:189 beschreibt die Zeit, an der die Wahlfahrt zu vollziehen ist, in dem er uns ein Zeichen durch („Ahillah“ pl. von „Hilal“) angibt. Dieses Wort wird in den meisten Übersetzungen als „Neumond“ wiedergegeben, wobei die Wurzel (HaLaLa) des Wortes nichts mit dem Mond zu tun hat:

يسءلونك عن الاهله قل هي موقيت للناس والحج وليس البر بان تاتوا البيوت من ظهورها ولكن البر من اتقي واتوا البيوت من ابوبها واتقوا الله لعلكم تفلحون

Sie fragen dich nach den Neumonden. Sprich: Sie sind Zeitbestimmungen für die Menschen und für die Wallfahrt. Und Frömmigkeit besteht nicht darin, dass ihr durch die Hinterseite in die Häuser geht. Frömmigkeit besteht darin, dass man gottesfürchtig ist. Geht also in die Häuser durch ihre Türen. Und fürchtet Gott, auf dass es euch wohl ergehe

Die Wurzel des Verbs HaLaLa bedeutet: „jubeln, sich zeigen, erscheinen, jauchzen, Gott preisen (wie im Wort Halleluja)“. Das Nominativ „HiLAL“ bedeutet außer „Mondsichel, Neumond“ (Aufgrund seiner Neuerscheinung) auch „Anfang der Regenzeit“ (Siehe Almonjid-Wörterbuch arab/arab). Anfang der Regenzeit bzw. Klimamilderung ist, wie oben beschrieben, mit dem Erscheinen des Sterns Canopus (Ende August/Anfang September) zu verbinden. Auch hier kann man sagen, dass das Erscheinen des Sternes am Himmel der arabischen Halbinsel als Zeichen dafür gilt, dass eine neue Zeit begonnen hat. Denn Mitte dieses Monats (Vergleiche Tabelle 2 zu September) werden die Tage kürzer, was als Balance der Naturkräfte zu verstehen ist.

„Nasia“ نسيئ  das System der Ungläubigen

انما النسيء زياده في الكفر يضل به الذين كفروا يحلونه عاما ويحرمونه عاما ليواطءوا عده ما حرم الله فيحلوا ما حرم الله زين لهم سوء اعملهم والله لا يهدي القوم الكفرين

9:37 Der Brauch des verschobenen Monats (Nasia) zeugt von mehr Unglauben. Damit werden diejenigen, die ungläubig sind, irregeführt, so dass sie ihn in einem Jahr (áama = ein Jahr nach lunarem System) für profan und in einem (anderen) Jahr für heilig erklären, um die Zahl dessen, was Gott für heilig erklärt hat, auszugleichen; so erklären sie für profan, was Gott für heilig erklärt hat. Ihr schlechtes Tun ist ihnen verlockend gemacht worden. Gott leitet die ungläubigen Leute nicht recht.

Nasia = versetzen, vermischen

Das Wort Naisa, das im Vers 9:37 als „Verschoben“ (Nasia) übersetzt wurde, hat, laut Behauptung islamischer Geschichtserzähler, mit einem System zu tun, dass die vorislamischen Araber erfanden, um sich einiges wie das Jagen oder Kriege führen in den heiligen Monaten zu erlauben, in dem  sie die Monate nach hinten oder nach vorne versetzen haben.

Doch es geht laut Vers 9:37 hervor, dass „Nasia“ keine Erfindung der Menschen in der vorislamischen Zeit ist, sondern um eine unabsichtliche Tat der Ungläubigen, mit der sie ohne ihr Wissen irregeführt werden. Das ist nämlich ein großer Unterschied besonderes wenn wir beachtet, dass der Vers davor (9:36) von der Anzahl der Monate seit Beginn der Erschaffung von Himmel und Erde zu 12 Monaten festgesetzt wurde. Die heiligen 4 Monate waren in der vorislamischen Zeit in der Region bekannt. Nur leider sind diese Monate nicht mehr zu erkennen, vor allem deswegen, weil man nach den Mondzyklen das eigene Leben regelt. Das führt automatisch dazu, dass Tiere in Zeiten gejagt werden, in denen das Jagen verboten ist.

Vers (9:37) macht uns durch das Wort „Áam“ (Mondjahr) darauf aufmerksam, dass sich Betreiber dieses Systems (Nasia) nach dem lunarem System leben, und dass Gott ihnen ihr Vergehen zulässt, damit sie die Fehler begehen und mehr Sünden auf sich laden. Sie meinen, es sei gut, was sie tun, dabei töten sie die Tiere im Unrecht und ohne es zu wissen, weil sie glauben, es sei ihnen erlaubt, solange ihr Mondkalender den Weihezustand noch nicht angesagt hat.

Das Wort “Tag” kommt im Koran 365 Mal vor

Auch hier ist uns ein Zeichen vom Herrn der Welten vermittelt worden ist, dass ein Jahr mit 365 Tagen (Nach solarem System) zu rechnen ist. Was als Beweis gilt, dass der Mondkalender mit 354 Tagen jährlich wenig mit der Anordnung unseres Lebens zu tun hat.

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Die Bezeichnung der Monate im Hijri-Kalender

http://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Zeitrechnung

  1. Moharram محرم :
    (Wurzel حرم  von Verbieten) deutet auf das Verbot der Kämpfe, das die Araber in der vorislamischen Zeit noch kannten
  2. Safar صفر :
    (Wurzel: gelb werden/leer werden/Null) Eine Deutung besagt, dass die arabischen Länder in der Zeit wenig besucht waren, so dass das Land Leer war.
  3. Rabyá Awwal ربيع الأول :
    (Rabyá: Wurzel von Rabaáa ربع : Viertel, Frühling) (Awwal: der erste) Deutet auf den ersten Teil bzw. Monat der Frühlingszeit.
  4. Rabyá Achar ربيع الاخر :
    (Achar: der andere/der letzte) Der letzte Frühling oder Frühlingsende.
  5. Jamady Awwal جمادي الاول :
    (Jamadaجمد: steif / unbeweglich werden) kann zweierlei bedeuten, dass etwas durch die trockene Luft zu Bewegungslosigkeit verursacht wird, oder durch die Kälte (wie Wasser) zu Eis wird, wobei die zweite Deutung zu Mekka und Umgebung nicht passend ist.
  6. Jamady Achar جمادي الاخر :
    ist der zweite Teil bzw. Monat von Jamady Awwal
  7. Rajab رجب :
    (Rajaba: erfürchten) Man sagt, dass das arabische Volk diesem Monat eine große Macht beigemessen haben, deshalb hat man damals jegliche Kämpfe vor Erfurcht vermieden.
  8. Schaában شعبان :
    (Schaába شعب : verzweigen, Schaáb: Volk) In diesem Monat hatten die arabischen Nomaden sich in Gruppen geteilt, um nach Wasser im Lande zu suchen
  9. Ramadan رمضان :
    (ramada رمض : erglühen) Ramda sind auch die Felsen, die vor den heißen Sonnenstrahlen fast erglühen.
  10. Schawwal شوال :
    (Schala شال : wenn eine der Schalen der Waage schwerer wird) Deutet vermutlich auch auf die Befruchtungszeit des Viehs, da die weiblichen mit ihren Schwänzen, als Zeichen ihrer Empfänglichkeit, wackeln, was die Araber (Schawwala) nannten.
  11. Zu Alqeádah ذو القعدة :
    (Qaáada قعد : sitzen bleiben) In der Zeit hat man vermutlich keine Kriege geführt, da dieser Monat zu den Horom-Monate gehört, deshalb ruhte man sich aus.
  12. Zu Alhejjah ذو الحجة :
    (Hajjaja حجج : pilgern) Die Pilgerzeit