Ein Analphabet lehrt den Analphabeten – Vers 62:2

Im Namen Gottes, Des Erbarmers, Des Gnädigen

Die Araber haben sich im Laufe der Jahre daran gewöhnt zu sagen und zu wiederholen, dass der Prophet Mohammed nicht schreiben und lesen konnte. Sie glauben tatsächlich, dass der Prophet den Koran weder lesen noch schreiben konnte, und meinen, es sei ein Wunder, dass ein Analphabet solch ein wundervolles Werk wie den Koran bringen konnte.

Der Hauptgrund für diesen falschen Gedanken liegt im Verständnis des Wortes (أمي) [ummy], das in mehreren Versen vorkommt und mit dem auch der Prophet bezeichnet wurde. Es liegt auch daran, dass die Gelehrten der islamischen Gruppen dieses Wort auf das Analphabetentum bezogen. Leider wurde sogar dieser Fehler in den Wörterbüchern integriert, die beim Nachschlagen zeigen, dass es sich mitunter um das Analphabetentum handle.

Unsere Absicht in diesem Artikel ist, dass wir alle Verse, die das Wort (أمي) [ummy] beinhalten, zeigen und anhand derer versuchen wollen, die exakte Bedeutung des Begriffes [ummy] zu finden, so Gott will.

[ummy pl. ummyyen] : eine Person, die kein Wissen über heilige Schriften besitzt. Nach dem Koran wird jeder Mensch, der auch lesen und schreiben kann, als [ummy] bezeichnet, wenn er nicht zu den Schriftvölkern wie Juden und Christen gehört

Die Beweise aus dem Koran

هو الذي بعث في الامين رسولا منهم يتلوا عليهم ءايته ويزكيهم ويعلمهم الكتب والحكمة وان كانوا من قبل لفي ضلل مبين

Alle Übersetzer stimmen leider darin überein, dass das Wort [ummy] Analphabeten bezeichnet. Wir werden uns deshalb nur mit einer Übersetzung begnügen und die anderen kann man hier (in OpenQuran) selber nachschauen

Azhar
62:2 Er ist es, Der zu den Analphabeten [ummyyen] einen Gesandten aus ihrer Mitte geschickt hat, damit er ihnen Seine Verse vorträgt, sie läutert und sie das Buch und die Weisheit lehrt; sie waren vordem im offensichtlichen Irrtum.

Es ist ein ziemlich widersprüchlicher Gedanke, wenn Gott einen Analphabeten zu dem Volk der Analphabeten schickt, um ihnen das Buch beibringen zu können.

Ist es möglich, dass Gott das Buch nur zu den Analphabeten schickte? Und was ist mit denen, die lesen und schreiben können? Sollen sie nicht teilnehmen an der Offenbarung Gottes?

Hätten wir das Wort [ummyyen] so verstanden, als wären es nur diejenigen, die nicht schreiben und lesen können, dann wären nur die Analphabeten diejenigen, die sich in einem offensichtlichen Irrtum befinden.

Sicher ist das alles nicht so, wie die Übersetzer bzw. Ausleger es behauptet haben. Viel mehr geht es im Wort um die Leute, die noch keine Schrift davor bekommen haben.

ومن اهل الكتب من ان تامنه بقنطار يؤده اليك ومنهم من ان تامنه بدينار لا يؤده اليك الا ما دمت عليه قائما ذلك بانهم قالوا ليس علينا في الامين سبيل ويقولون على الله الكذب وهم يعلمون

Anscheinend haben alle anderen Übersetzer ihren Fehler gemerkt bei diesem Vers (3:75) und setzten für das Wort [umyyen] ein anderes Adjektiv und zwar (die unwissenden), außer Ahmadeyya, der immer noch darauf beharrt, dass es um Analphabeten ginge (Siehe andere Übersetzungen)

Ahmadeyya
3:75 Unter dem Volke der Schrift gibt es manchen, der, wenn du ihm einen Schatz anvertraust, ihn dir zurückgeben wird; und es gibt unter ihnen auch manchen, der, wenn du ihm einen Dinár anvertraust, ihn dir nicht zurückgeben wird, es sei denn, daß du beständig hinter ihm her bist. Dies ist, weil sie sagen: «Wir haben keine Verpflichtung gegen die Analphabeten.» Sie äußern wissentlich eine Lüge gegen Allah.

Der Vergleich zwischen den Leuten der Schriften und den Leuten, die keine Schrift zuvor hatten, ist in diesem Vers klar. Es geht in diesem Vers nämlich darum, dass sich manche Leute der Schriften überheblich zeigen und das Recht an denen, die keine Schrift kannten, nicht zurück geben möchten. Sie meinten, dass Gott ihnen erlaubt hätte, unrecht zu handeln, was eine große Lüge ist. In diesem Vers haben auch die Analphabeten nichts zu suchen, und dass Mohammed der ummy, doch schreiben und lesen konnte.

فان حاجوك فقل اسلمت وجهي لله ومن اتبعن وقل للذين اوتوا الكتب والامين ءاسلمتم فان اسلموا فقد اهتدوا وان تولوا فانما عليك البلغ والله بصير بالعباد

Auch hier (Vers 3:20) wird der Vergleich zwischen dem Volk der Schrift und dem Volk, das noch keine Schrift besaß, dargestellt. Und zwar, dass die Offenbarung Gottes an beide Völker gerichtet ist, und dass die Botschaft ist, sich Gott allein zu ergeben.

Paret hat in diesem Vers als einziger den Vergleich erkannt und setzte für das Wort [ummyen] (die Heiden), Azhar setzte dafür (die unwissenden Araber), das im Vers nirgendwo zu finden ist, Rasul nannte sie (die Unbelehrten) und Ahmadeyya beharrt stur auf (die Analphabeten).

Ahmadeyya
3:20 Streiten sie aber mit dir, so sprich: «Ich habe mich Allah ergeben und ebenso die, die mir folgen.» Und sprich zu jenen, denen das Buch gegeben ward, und zu den Analphabeten: « Habt ihr euch ergeben?» Haben sie sich ergeben, dann sind sie sicher auf dem rechten Weg, wenden sie sich aber zurück, dann obliegt dir nur die Verkündigung; und Allah achtet wohl der Diener.

Der Koran, den Gott als Furqan (Der Unterscheider) bezeichnet hatte, zeigt uns bei jedem Beispiel eine Sache und ihr Gegenteil, wie (Himmel-Erde, Licht-Dunkelheit, Mann-Frau usw.), und genau so ist es in diesem Beispiel zu beachten, dass es sich um Schriftvölker und Heiden handelt, was Paret betont hatte.

Nach dem deutschen Wörterbuch “Wahrig” sind mit Heiden solche Völker gemeint, die weder Christen noch Juden noch Muslime sind. Wir wollen auch betonen, dass die Völker Arabiens in vorislamischer Zeit zu den Heiden gehörten und erst nach der Offenbarung des Koran zu den Schriftvölkern gezählt wurden.

ومنهم اميون لا يعلمون الكتب الا اماني وان هم الا يظنون

Rasul
2:78 Es gibt Ungelehrte unter ihnen, die das Buch nicht kennen, sondern nur Wunschvorstellungen; und sie stellen nichts anderes als Vermutungen an. (Siehe andere Übersetzungen)

Auch Vers 2:78 betont die Verbindung zwischen dem Wort [ummy] und der heiligen Schrift, da es viele Menschen gibt, die lesen und schreiben können, aber wenige, die sich mit der heiligen Schrift beschäftigen, und deshalb nur Vermutungen anstellen.

وقالوا اسطير الاولين اكتتبها فهي تملى عليه بكرة واصيلا

In Vers 25:5 wird Mohammed von seinen Leuten beschuldigt, dass er Geschichten der Alten vorgelesen bekomme, und dass er sich alles aufgeschrieben hätte. Ist es dann möglich, dass ein Analphabet von seinen Leuten beschuldigt wird, etwas aufgeschrieben zu haben??? Hier hat Paret als einziger den Vers richtig wiedergegeben. Alle anderen Übersetzer meinten, dass Mohammed die Verse schreiben ließ und damit haben sie leider das Wort (اكتتب = für sich schreiben) nach ihrer eigenen Tradition verdreht. (Siehe die andere Übersetzungen)

Paret
25:5 Und sie sagen: “(Es sind) die Schriften der früheren (Generationen), die er sich aufgeschrieben hat. Sie werden ihm morgens und abends diktiert.”

Die ersten Offenbarungsworte an den Propheten Mohammed waren (Lies im Namen deines Herrn, Der alles erschaffen hat!), Sura 96:1. Nun möchten wir an ihre Vernunft appellieren und die Frage stellen: Ist es möglich, dass Gott einen Analphabeten ein Buch vorzeigt und ihm befiehlt zu lesen??? Ist es nun Wert, eine Lüge zu verbreiten, um Mohammed ein Wunder zuzuschreiben, während sein Wunder einzig und allein das Buch ist, das er bekam. Leider haben die Traditionellen das wahre Wunder Mohammeds nicht erkannt und beharren darauf, dass er Analphabet sei, obwohl er von Gott den Befehl erhielt, zu lernen und andere zu lehren.

Auch wenn Wörterbücher das Wort [ummy] als Analphabet integriert haben, sehen wir in der Wurzelbeschreibung (das Verb AMM), dass das Wort eher mit “Nation” bzw. “Volk” zu tun hatte, was unsere Aufzeichnung hier bestätigt:أمم – AmmamaNom.
أم [omm] Mutter,
أم القرأن [om alqoraan] das erste Kapitel im Koran الفاتحة [alfatih´ah] ,
أم الكتاب [omm alkitab] Quelle aller heiligen Schriften, die verborgene Tafel,
أمة [ommah] أمم [omam] pl. Volk, Bevölkerung, Nation, Ursprung einer Sache,
الأمم المتحدة [al´omam almottah´edah] die vereinten Nationen,
أمي [ommie] Analphabet, nicht zu den Schriftreligionen gehörender Mensch,
أميّة [omyyah] Analphabetismus, Ignoranz
أمومة [omoumah] Mütterlichkeit, Mutterschaft,
إمام [imam] (Gebets-)Führer, Imam, Vorbild,
أمة [ammah] vorbildlicher Mensch,
أممية [omamyyah] Nationalismus,
تأميم [taa´miem] Nationalisierung, Verstaatlichung,

V.
أمت [ammat] Mutter werden,
أم [amma] jmdn führen,
مم [ammama] verstaatlichen, (Weg) ebnen,
تأمم [ta´ammama] sich als Vorbild nehmen,

Adj.
أمي [ommy] Analphabet, ignorant, mütterlich,
مئم [mo´em] wohnhaft,
أممي [omamy] nationalistisch.

Wie oben beschrieben wurde, ist das Wort “Heide” am ehesten in diesem Sinne zu verstehen, wie es im Duden Universalwörterbuch erklärt wird:

Hei|de, der; -n, -n [mhd. heiden, ahd. heidano = Heide, wohl über das Got. (vgl. got. haiÞno = Heidin) zu gleichbed. spätgriech. (tà) éthne, eigtl. = die Völker, Pl. von griech. éthnos = Volk u. volksetym. angelehnt an Heide] (Rel., sonst veraltend): jmd., der nicht der christlichen, jüdischen od. muslimischen Religion angehört; jmd., der nicht an Gott glaubt [u. noch bekehrt werden muss]: H. sein; den -n das Evangelium verkünden.

Mehr Angaben über das Thema (Der Ummy Prophet) gibt es auf der Seite Alrahman zu sehen.

Salam