Vergleich zwischen Vers 21:30 und der Big-Bang-Theorie

Urknall

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Gnädigen

Der Quran bietet in verschiedenen Versen Beschreibungen der Schöpfung des Universums, die in gewisser Weise mit modernen wissenschaftlichen Theorien wie der Big-Bang-Theorie und der Expansion des Universums übereinstimmen. Ein besonders interessanter Vers ist 21:30, der oft im Zusammenhang mit dem Urknall interpretiert wird:

„Sahen diejenigen, die ableugneten, nicht, dass die Himmel und die Erde verwoben waren, und wir sie dann auseinanderrissen, und alles Lebendige aus dem Wasser machten?“ (21:30)

In diesem Artikel wollen wir den Vergleich zwischen diesem Vers und der Big-Bang-Theorie näher beleuchten und den Vers 51:47, der die Expansion des Universums beschreibt, einbeziehen.

1. Der Vers 21:30 und die Big-Bang-Theorie

a) Verwobenheit von Himmel und Erde:

Der Quran verwendet das Wort „verwoben“ (arabisch: رتق), das einen Zustand beschreibt, in dem Himmel und Erde miteinander verbunden oder zusammengehalten waren. Diese Beschreibung erinnert an den Zustand des Universums vor dem Urknall, der in der Big-Bang-Theorie als singulärer Punkt beschrieben wird. In diesem Zustand war das Universum extrem dicht und kompakt, bevor es sich in einer gewaltigen Explosion (dem Urknall) ausdehnte und Himmel und Erde getrennt wurden.

In der Big-Bang-Theorie entstand das Universum aus einem Zustand extrem hoher Dichte und Temperatur. Die Materie, die damals in einem kleinen Raum konzentriert war, begann sich plötzlich auszudehnen und bildete schließlich die Strukturen, die wir heute als Galaxien, Sterne und Planeten kennen. Der Begriff „verwoben“ könnte also als Beschreibung dieses frühen, kompakten Zustands des Universums gesehen werden.

b) Auseinanderreißen von Himmel und Erde:

Der Vers spricht davon, dass Gott Himmel und Erde „auseinandergerissen“ hat (arabisch: فتق). Dies könnte eine Anspielung auf die Expansion des Universums sein, die nach dem Urknall begann. In der Big-Bang-Theorie wird beschrieben, dass sich das Universum seit dem Urknall kontinuierlich ausdehnt. Die Trennung oder das „Auseinanderreißen“ von Himmel und Erde könnte also die erste Phase der kosmischen Expansion nach dem Urknall darstellen, als das Universum sich von einem kleinen, dichten Punkt in das weite Universum ausdehnte.

c) Wasser als Ursprung allen Lebens:

Der zweite Teil des Verses spricht davon, dass alles Lebendige aus dem Wasser gemacht wurde. Wissenschaftlich betrachtet ist Wasser die Grundlage für die Entstehung von Leben, wie wir es kennen. Alle biologischen Prozesse, die Leben ermöglichen, erfordern Wasser. In den Ozeanen der frühen Erde entwickelte sich das erste Leben, was die Bedeutung des Wassers in der Schöpfungsgeschichte sowohl im Quran als auch in der modernen Wissenschaft unterstreicht.

2. Die Expansion des Universums: Vers 51:47

Ein weiterer bemerkenswerter Quran-Vers, der mit der Big-Bang-Theorie in Verbindung gebracht werden kann, ist Vers 51:47:

„Und den Himmel bauten wir mit Ermächtigung auf und werden ihn bestimmt ausdehnen.“ (51:47)

Dieser Vers spricht von der Expansion des Universums, was eine Parallele zu einer der wichtigsten Entdeckungen in der modernen Kosmologie darstellt. Die Idee, dass das Universum sich ausdehnt, wurde erstmals in den 1920er Jahren durch die Beobachtungen von Edwin Hubble bestätigt. Hubble entdeckte, dass die Galaxien sich voneinander entfernen, was bedeutet, dass das Universum nicht statisch ist, sondern wächst.

a) „Bauten wir mit Ermächtigung auf“:

Dieser Ausdruck betont, dass Gott das Universum mit Macht und Kontrolle erschaffen hat. Es ist eine Schöpfung, die gezielt und geplant wurde, was sowohl in religiöser als auch in wissenschaftlicher Hinsicht als kontrollierte und geordnete Entstehung des Universums interpretiert werden kann.

b) „Werden ihn bestimmt ausdehnen“:

Dieser Teil des Verses ist besonders erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Idee der Ausdehnung des Universums erst in der modernen Wissenschaft bestätigt wurde. Der Quran erwähnt jedoch vor über 1400 Jahren, dass der Himmel (das Universum) nicht statisch ist, sondern sich ausdehnt. Diese Entdeckung, die durch die Hubble-Expansion bekannt wurde, steht im Einklang mit dem, was im Quran beschrieben wird.

Die kontinuierliche Expansion des Universums wird durch die kosmische Hintergrundstrahlung und die rotverschobenen Galaxien bestätigt, die darauf hinweisen, dass das Universum immer größer wird.

3. Verbindung von Quran und Wissenschaft

Während der Quran kein wissenschaftliches Buch ist, enthalten einige Verse, wie die genannten, Beschreibungen, die im Licht moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse beeindruckende Parallelen aufweisen. Die Vorstellung, dass Himmel und Erde einst „verwoben“ waren, entspricht der Vorstellung eines vereinten, kompakten Universums vor dem Urknall. Die Expansion des Universums, die in Vers 51:47 erwähnt wird, passt zur modernen Kosmologie, die zeigt, dass das Universum immer weiter wächst.

Fazit

Die Versen 21:30 und 51:47 bieten tiefgründige Einblicke in die Schöpfung und das Universum. In Verbindung mit der Big-Bang-Theorie und der Entdeckung der Expansion des Universums liefern diese Verse möglicherweise Hinweise, die sowohl spirituell als auch wissenschaftlich gedeutet werden können.

Der Quran, obwohl er in erster Linie als spiritueller Leitfaden gedacht ist, enthält Aussagen, die auch mit modernen wissenschaftlichen Theorien in Übereinstimmung stehen. Dies zeigt die Mehrdimensionalität der quranischen Sprache und lädt dazu ein, sowohl auf geistiger als auch auf wissenschaftlicher Ebene zu reflektieren.