Kompromisse

Im Namen Gottes Des Erbarmers Des Gnädigen

72:14 وأنا منا المسلمون ومنا القسطون فمن أسلم فأولئك تحروا رشدا

Im gesamten Koran kommt das Wort QST (gerecht teilen) im positiven Sinne vor, wenn es in Verbindung mit unserem täglichen Handel, beim Wiegen oder bei der Verkündung unserer Urteile über die Menschen. (Gerecht gegenüber Waisen 4:3, und Menschen im Allgemeinen 10:47, beim Wiegen 6:152 usw (Siehe Suchergebnnis von QST)). Nur an einer einzigen Stelle (Vers 72:14 und 15) taucht dieser Begriff im negativen Sinne, so dass wir ziemlich überrascht waren, warum es so ist und was verbirgt sich unter diese plötzliche Änderung.

Leider haben die Übersetzer des Koran genau dieses Wort nicht richtig wiedergegeben. Sie aber gaben sich zufrieden mit ihrem Verständnis, dass es hier um einen Gegensatz von Gottergebenheit oder Rechtschaffenheit geht. So schrieben sie für das Wort QST “sind vom rechten Wege abgewichen” oder “Frevler” (die braunen Stellen):

Ahmadyya
Und manche unter uns sind Gottergebene, und manche unter uns sind vom rechten Wege abgewichen.(Al QaSTUN)”» Und die sich ergeben – diese haben den rechten Weg gesucht.

Azhar
Manche unter uns sind gottergeben, und manche unter uns sind Frevler.
(Al QaSTUN)” Diejenigen, die sich Gott ergaben und den Islam annahmen, gingen den rechten Weg.

Zaidan
Und gewiß, unter uns sind Muslime und unter uns sind Ungerechte (Al QaSTUN), und wer den Islam praktizierte, diese suchten das Vernünftige.

Ich muss aber zugeben, dass es schwierig ist, ein Synonym im Deutschen zu finden, das unser Wort zutreffend wiedergibt. Sonst wird der Vers missverstanden und man kommt nicht darauf, was uns Gott vermitteln will.

Im Vers 72:14 ist aber ein Hinweis (die blauen Stellen), der leider auch in vielen Fällen falsch übersetzt wurde. Hier handelt es sich um das Wort تحروا [TaHaRraW] aus der Wurzel  حرو [HRW] was eher bedeutet (überprüfen, untersuchen). Es geht also in diesem Vers um eine Sache, die wir genau untersuchen bzw. überprüfen sollen, damit wir verstehen, worum es hier geht.

Eine gerechte (Ver-)Teilung [QaSaTa] deutet darauf, dass mehre Personen an einer Sache beteiligt oder Anteile davon haben, die man genau nach Maß an den Beteligten zurückgibt. D.h. wir müssen in allen Lagen unseres Lebens gerecht handeln und jedem sein Anteil geben, außer bei einer Sache, die nur Einem Einzigen gebührt.
Im Lauf der Verse, die wir untersuchen sollen, entdecken wir langsam wie es geschieht:

72:14 Und von uns gibt es die Gottergebenen und die  Kompromissschließenden. Wer sich dann ergibt, sind diejenigen, die vernünftig überprüft haben
72:15 Doch die Kompromissschließenden sind Brennmaterial der Hölle
72:16 Wären sie auf dem Weg aufrichtig, dann würden Wir ihnen reichlich Wasser zum Trinken geben
72:17 um sie dadurch zu prüfen. Und wer sich vom Gedenken Seines Herrn abwendet, den lässt Er mit steigender Qual schreiten
72:18 Gewiss, die Anbetungsstätten sind nur für Gott, so rufe keinen neben Gott
72:19 Und als ein Diener Gottes aufstand, um Ihn zu rufen, hätten sie ihn beinah erdrückt
72:20 Sage: Ich rufe doch Meinen Herrn an und geselle Ihm keinen Partner bei

Die Anbetungsstätten sind die Orte, in denen Gebete verrichtet werden, mit Gott in Kontakt kommen, IHM alleine dienen, so ruft man nur IHN alleine an. Weder Mohammed noch Jesus sind da, wohin ich meine Gebete richte, zu Dem Herrn des Thrones, Dem Allmächtigen, niemand ist IHM ebenbürtig. Niemals kann ein Gläubiger in dieser Hinsicht Kompromisse schliessen oder seinen Glauben an zwei teilen.

In der Bibel steht auch eine ähnliche Aussage von Jesus:

Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon (Matthäus – Kapitel 6:24)

Salam