Feiertage im Koran

Im Namen Gottes Des Erbarmers Des Gnädigen

Muslime aus der ganzen Welt haben hauptsächlich zwei große Feiertage, die in jedem lunaren Kalenderjahr gefeiert werden, das Fest des Fastenbrechens (Aid Al-Iftar عيد الافطار) und das Opferfest (Aid Al-Adha عيد الاضحى ). Es gibt sicher andere Feiertage, die von vielen Muslimen gefeiert werden, wie “Die Geburt Mohammeds” oder der sogenannte “Aschurah”, bei welchen die Muslime jedoch uneinig sind, wie die genaue Datierung dieser Feste ist.

In unserem Beitrag wollen wir nicht genauer darauf eingehen, wie und woher dieser Feiertage stammen, sondern ob ein Feiertag seinen festen Bestandteil im Koran findet. Deshalb begnügen wir uns mit einer kurzen Beschreibung der beiden großen Feste und schauen, was Gott dazu im Koran sagt.

 

Das Fest des Fastenbrechens

Das Fest des Fastenbrechens ereignet sich Anfang des 10. Mondzyklus (der Monat Schawwal شوال ) eines lunaren Jahres und dauert insgesamt 3 Tage. Hier feiern die Muslime die Überstehung der Fastenzeit, die einen ganzen Monat andauerte (vom 1.9 bis 1.10) und in welchem sie tagsüber weder Essen noch Trinken zu sich nahmen und erst nach Sonnenuntergang essen und trinken durften. Menschen, ob Verwandte oder Freunde, laden sich gegenseitig zu einer angemessenen Mahlzeit ein, Tiere werden geschlachtet und das Fleisch wird an armen Menschen verteilt. Kinder dürfen mit ihren neuen Kleidungen die Jahrmärkte besuchen und sich austoben.

 

Das Opferfest

Das Opferfest ereignet sich am 10. Tag der 12. Mondzyklus eines lunaren Jahres. So wie der Name sagt (Zo Al-Hijja ذو الحجة ), ist es die Zeit des großen Pilgerns der Muslime nach Mekka, in der sie ihre heiligen Rituale verrichten und anschließend ein Tier opfern als Gedenken an die Geschichte Abrahams, der beinah seinen geliebten Sohn für Gottes Sache geopfert hätte. Doch Gott ließ es nicht zu und befahl ihm, stattdessen ein Widder zu opfern.

 

Das arabische Wort Aid (Feiertag)

Das arabische Wort “Aid” ist im Deutschen als “Feiertag” übersetzt, doch eigentlich stammt das Wort eher aus der Wurzel عد [Adda] und bedeutet (zählen, wiederholen oder auch (vor-)bereiten). Ein AID ist so zu sagen ein Ereignis, das sich jedes Jahr um die gleiche Zeit wiederholt.

Die Verse 5:113-114 im Koran besagen, dass die Jünger Jesus einen Beweis für die Glaubhaftigkeit seines Prophetentums verlangten, in dem er ein Mahl aus dem Himmel herunterbringen soll. Das Mahl dient dann zum Feiern dieses Ereignisses und als Erinnerung für die Menschen. Wenn sie aber danach vergessen und wieder leugnen, dann soll die Strafe Gottes sie treffen:

5:113 Sie sagten: »Wir wollen davon essen, so dass unsere Herzen Ruhe finden und dass wir wissen, dass du uns die Wahrheit gesagt hast, und dass wir zu denen gehören, die darüber Zeugnis geben.«
5:114 Jesus, der Sohn Marias, sagte: » O Gott, unser Herr, sende auf uns einen Tisch vom Himmel herab, dass er für uns, für den ersten von uns und den letzten von uns, ein Fest (oder Feiertag “AID”) sei, und ein Zeichen von Dir. Und versorge uns. Du bist der beste Versorger.«
5:115 Gott sprach: »Ich werde ihn auf euch hinabsenden. Wer von euch hernach ungläubig wird, den werde Ich mit einer Pein peinigen, mit der Ich keinen von den Weltenbewohnern peinige.«

Im Grund versteht man, dass Feiertage einem guten Zweck dienen und zwar,

  1. sie halten die Gemeinde zusammen
  2. man bedient sich bzw. verabreicht von den Gaben Gottes als Dankbarkeit, so wie bspw. bei einem Erntedankfest
  3. und man erinnert sich an die Zeichen Gottes, so wie im Falle Abrahams mit seinem Sohn

Salam