Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Gnädigen
Im Quran wird die Strafe, die über das Volk Lots kam, eindrucksvoll beschrieben. Ein Vers lautet:
„Als dann unser Befehl eintraf, machten wir ihr Oberes zu ihrem Unteren und ließen Steine aus aufgeschichtetem Schwefel auf sie niederfallen“ (Quran, 11:82).
Dieser Vers beschreibt, wie die Städte der sündhaften Bevölkerung, zu der auch Sodom und Gomorra gehören könnten, vollständig umgestürzt und anschließend mit Steinen aus Schwefel bestraft wurden. Es ist interessant, wie der Quran hier auf Schwefel verweist, denn geologische Untersuchungen in der Region des Toten Meeres liefern bemerkenswerte Parallelen zu dieser Erzählung.
Ein weiterer Vers betont die besondere Bedeutung dieser Steine:
„Die bei deinem Herrn ausgezeichnet sind, und die von den Ungerechten nicht fern liegen“ (Quran, 11:83).
Diese Verse deuten darauf hin, dass die Steine möglicherweise eine besondere chemische Zusammensetzung aufweisen und in der Nähe der bestraften Städte bereits in der Erde gelagert waren, bereit, durch Gottes Befehl freigesetzt zu werden.
Geologische Entdeckungen am Toten Meer
Das Tote Meer ist ein geologisch einzigartiges Gebiet, das stark von tektonischen Aktivitäten geprägt ist. In den Sedimentschichten des Toten Meeres, insbesondere in der sogenannten Lisan-Formation, wurden Ablagerungen von Schwefel und Lehm entdeckt. Diese Ablagerungen bestehen aus wechselseitig angeordneten Schichten von karbonatischen und detritischen Laminae, die unter extremen Umweltbedingungen entstanden sind. Diese Schichten spiegeln die geologischen und klimatischen Veränderungen der Region wider, die durch seismische Aktivitäten stark beeinflusst wurden.
Die Entdeckung dieser Ablagerungen deutet darauf hin, dass Schwefel und andere Mineralien bereits im Boden der Region vorhanden waren. Dies könnte auf die „Steine aus aufgeschichtetem Schwefel“ hinweisen, die als Strafe auf das Volk niederfielen, und die Tatsache unterstützen, dass die Steine „von den Ungerechten nicht fern liegen“.
Schwefel und die biblisch-islamische Verbindung
Schwefel wird oft mit Zerstörung und göttlichen Strafen in Verbindung gebracht, sowohl in der biblischen als auch in der islamischen Tradition. Die Entdeckung von Schwefelablagerungen im Toten Meer, nahe dem vermuteten Standort von Sodom und Gomorra, gibt der Quranischen Beschreibung von „Steinen aus aufgeschichtetem Schwefel“ eine wissenschaftliche Grundlage. Es wird angenommen, dass tektonische Bewegungen und möglicherweise vulkanische Aktivitäten in der Region Schwefel freigesetzt und Ablagerungen hinterlassen haben, die sich über die Jahrtausende gebildet haben.
Die im Quran als „ausgezeichnet“ bezeichneten Steine könnten auch eine besondere chemische Zusammensetzung besitzen. Ihre Verbindung zu Schwefel deutet darauf hin, dass diese Steine nicht nur symbolisch, sondern geologisch eine außergewöhnliche Wirkung hatten. Der Schwefel, der in verschiedenen Schichten des Toten Meeres gefunden wurde, unterstützt die Vorstellung, dass diese Steine gezielt zur Strafe ausgewählt und verwendet wurden.
Fazit
Die Entdeckung von Schwefelablagerungen im Toten Meergebiet unterstützt die Quran-Erzählung über die Strafe, die über das Volk Lots kam. Die geologische Beschaffenheit der Region bietet wertvolle Einblicke in die möglichen natürlichen Mechanismen, die mit den historischen Erzählungen korrespondieren. Der Hinweis auf „Steine aus aufgeschichtetem Schwefel“ ist nicht nur eine symbolische Strafe, sondern könnte auch eine reale geologische Grundlage haben, die mit den extremen Bedingungen der Region zusammenhängt.