Die Balance der Natur im Quran – Vers 7:57

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Gnädigen

Die Balance der Natur ist eines der eindrucksvollsten Wunder der Schöpfung. Im Quran werden viele Verse verwendet, um diese ausgeglichene und harmonische Ordnung zu beschreiben, die sich in allem widerspiegelt – von den Bewegungen der Himmelskörper bis hin zu den Winden, die Regen bringen. Ein Vers, der diese Thematik besonders schön veranschaulicht, lautet:

Hanif-Übersetzung:
„Er ist es, der die Winde als Verkünder zwischen beiden Händen seiner Barmherzigkeit sendet, bis sie schwere Wolken zusammengetrieben haben, die wir zu einem toten Land führten. Dadurch ließen wir Wasser herabfallen, mit dem wir allerlei Früchte hervorbrachten. Auf diese Weise bringen wir die Toten hervor, auf dass ihr es bedenkt.“

Wörtliche Übersetzung

In diesem Vers steckt mehr als bloße Oberflächlichkeit. Die wörtliche Übersetzung „zwischen beiden Händen seiner Barmherzigkeit“ ist eine bewusste Wahl, die die Harmonie und Balance in der Schöpfung Gottes betont. Der Ausdruck „zwischen beiden Händen“ ruft das Bild einer Waage oder Balance hervor, was im Kontext der natürlichen Ordnung von großer Bedeutung ist.

Vergleicht man diese Übersetzung mit anderen Interpretationen, wird der Unterschied sofort spürbar. Viele Übersetzungen, wie:

Andere Übersetzung:
„Und Er ist es, der die Winde als frohe Kunde seiner Barmherzigkeit vorausschickt…“

Hier verliert sich die Vorstellung von Balance und einer wohlgeordneten Harmonie. Die Bedeutung wird vereinfacht auf die „frohe Kunde“ des Regens, ohne die tiefere symbolische Schicht, die auf die weise Ausgewogenheit in Gottes Schöpfung hinweist.

Die Balance der Natur – Ein Ausdruck der Barmherzigkeit

Die Hanif-Übersetzung hebt die Balance hervor, die aus der Barmherzigkeit Gottes entsteht. Die „beiden Hände“ symbolisieren, dass nichts zufällig ist. Winde, Regen und die Wiederbelebung toten Landes geschehen in einem ausgewogenen, von Gott bestimmten Muster. Diese Ordnung spiegelt sich überall in der Natur wider: Das Leben wird durch den Regen gespendet, und die Natur regeneriert sich in einem ständigen, ausgewogenen Zyklus.

Tiefe Reflexion statt oberflächlicher Lesart

Die Entscheidung, eine wörtlichere Übersetzung zu verwenden, ist nicht nur eine stilistische Wahl, sondern eine tiefere theologische und philosophische Entscheidung. Sie ermöglicht es, die Bedeutungsschichten des Quran zu erfassen, die oft hinter symbolischen Ausdrücken verborgen liegen. Begriffe wie „zwischen beiden Händen“ laden uns ein, über die fein abgestimmte Balance der Schöpfung und die weise Planung Gottes nachzudenken.

Fazit

Die Balance der Natur ist eine direkte Reflexion von Gottes Barmherzigkeit und Weisheit. Die Hanif-Übersetzung bewahrt die tiefere Bedeutung und lädt dazu ein, über die Perfektion und Harmonie der Schöpfung zu meditieren. Dies zeigt, dass im Quran mehr steckt, als auf den ersten Blick ersichtlich ist – eine Botschaft, die uns dazu anregt, die Welt mit einem tieferen Verständnis zu betrachten.